Auszug der Objekte beginnt – Stiftung Bachmann-Museum räumt Gebäude

Mit der Umlagerung der Objekte vom Dachboden in die früheren Ausstellungsräume
im Erdgeschoss haben im vergangenen Jahr im Bachmann-Museum Bremervörde die
Vorbereitungen zum sanierungsbedingten Auszug aus dem Museumsgebäude
begonnen. In diesem Jahr stehen die Bestände im ersten Obergeschoss im
Blickpunkt. Während das Museumsteam und Spezialisten die Objekte nach und nach
auf den Auszug vorbereiten, ziehen die ersten sorgfältig gepackten Boxen bereits in
ein Zwischenlager um. Ermöglicht wird diese für das Museum bisher größte
Umlagerung durch die finanzielle Zuwendung des Landkreises Rotenburg (Wümme).
Nach außen liegt das Museumsgebäude ruhig im sommerlichen Museumspark, doch die
Museumsmitarbeiter und viele Spezialisten arbeiten auch in diesem Jahr weiter intensiv an
dem Ziel, alle Sammlungsobjekte aus dem Gebäude zu bringen. Museumsleiterin Ellen
Horstrup betont: „Es ist die größte Umlagerung in der langen Geschichte des Museums.
Insgesamt werden wir bis Ende des Jahres über 60.000 Objekte aus dem Museumsgebäude
in Zwischenlager in Bremervörde bringen.“ Die Sammlung sei der Kern des Museums, daher
müsse jeder Schritt professionell und vorsichtig erfolgen. „Ein so großes Projekt kann die
Stiftung Bachmann-Museum als Eigentümerin der Objekte nur mit der finanziellen
Unterstützung durch den Landkreis Rotenburg umsetzen“, erklärt die Historikerin.
Seit mindestens drei Jahren hat die Stiftung Bachmann-Museum gemeinsam mit dem
Landkreis Rotenburg (Wümme) und der Stadt Bremervörde nach einem geeigneten
Zwischenlager gesucht.
Im Frühjahr 2023 entschied man sich dafür, eine Gewerbehalle zu nutzen, die im Besitz des
Landkreises ist und von ihm zur Verfügung gestellt wurde. Bis dahin war die jetzige
Zwischenlagerlösung noch als saniertes und gemäß den konservatorischen Anforderungen
ertüchtigtes Hauptdepot angedacht. Der Landkreis baute die Halle in Zusammenarbeit mit
der Stiftung Bachmann-Museum um, so dass sie bis zum Neubau annähernd den
konservatorischen und versicherungstechnischen Anforderungen entspricht. Die Übergabe
des Zwischenlagers an das Bachmann Museum erfolgte im Mai 2024.
Im Museum starteten die Umzugsvorbereitungen schon 2022 mit der Räumung des
Dachbodens und dem Abbau der kompletten Ausstellung. Die leeren Ausstellungsräume
dienen seitdem als Lagerflächen für die fertig verpackten Objekte. Der Veranstaltungsraum
des Museums wird zur Unterbringung von Verpackungsmaterialien und Arbeitsgerät genutzt.
Bis vor kurzem stand die gesamte frühere Ausstellungsfläche voll mit grauen Boxen, in
denen sich die sorgfältig verpackten Museumsobjekte befinden. Auch im ersten Stock
türmten sich die beschrifteten Kunststoffbehälter in einem eigens dafür vorbereiteten
Bereich.
Etwa 800 Boxen mit archäologischen und geologischen Objekten, aber auch einige kleine
Möbel und Holzobjekte, Textilien und Gemälde sind mit professioneller Unterstützung durch
die Bremervörder Spedition Meyer schon in das Zwischenlager umgezogen. Ein detailliertes
Standortverwaltungssystem in der digitalen Museumsdatenbank ermöglicht es, die Objekte
an den neuen Lagerungsorten wiederzufinden. Nur so können in den kommenden Jahren die
wichtigen anstehenden Aufgaben des Museums wie etwa die Neukonzeption der Ausstellung
im sanierten Museumsgebäude weitergeführt werden.
Der Objektbestand, der sich bislang noch im Museum befindet, ist vielfältig: von Glas und
Porzellan über Metallobjekte bis hin zu Tierpräparaten und großen Möbeln. Daher wird das
Museumsteam weiterhin durch spezialisierte Restauratorinnen unterstützt, die sich in eigens
dafür eingerichteten Arbeitsbereichen um diese Bestände kümmern. Die Objekte werden
gereinigt und auf ihren Zustand überprüft, um zu erkennen, ob und wie sie transportiert
werden können. Anschließend werden sie für den Umzug und die Einlagerung verpackt.
Restauriert werden die Objekte nicht.
„Wir schätzen, dass wir noch einmal etwa 400 gepackte Boxen umlagern werden“, erläutert
Sammlungsverwalter Lothar Safier. „Dazu kommen dann noch die Möbel und alle anderen
Objekte, die zu groß für die Boxen sind.“ Aktuell bereitet sich das Museumsteam auf das
nächste Umzugsintervall noch im August vor.

Die Mitarbeiter der Spedition Meyer transportieren die Boxen mit den Museumsobjekten
vorsichtig aus dem Musemsgebäude.

 

Im Zwischenlager werden die Boxen nach einem genauen Plan in die Regale einsortiert.